Nur drei Worte by Becky Albertalli

Nur drei Worte by Becky Albertalli

Autor:Becky Albertalli
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Carlsen Verlag, Hamburg
veröffentlicht: 2015-10-20T14:47:25+00:00


VON: [email protected]

AN: [email protected]

DATUM: 26. Dezember 22:42

BETREFF: AW: Tagträume … und dergleichen

Und … ich glaube, ich halte jetzt den Mund. ☺

Alles Liebe

Blue

Einundzwanzig

Es ist der Sonntag nach Weihnachten, und das Waffle House ist voller alter Leute und kleiner Kinder und irgendwelcher Typen, die an der Theke sitzen und tatsächlich richtig gedruckte Zeitungen lesen. Die Leute kommen echt gern zum Frühstücken hierher. Unsere Eltern schlafen aus, darum bin nur ich mit meinen Schwestern hier, und wir lehnen an der Wand und warten auf einen freien Tisch.

Wir warten schon seit zwanzig Minuten und schauen alle drei auf unsere Handys. Aber dann sagt Alice »Oh, hey«. Sie sieht einen jungen Mann an, der an einem Tisch am anderen Ende des Raumes sitzt. Er schaut hoch und lächelt und winkt ihr zu. Er kommt mir eigenartig bekannt vor, lang und schlaksig mit lockigem braunem Haar.

»Ist das …?«

»Simon, nein. Das ist Carter Addison. Er ist ein Jahr vor mir mit der Schule fertig geworden. Er ist total nett. Vielleicht solltest du mal mit ihm reden, Bud, weil –«

»Ja klar. Ich haue ab«, sage ich. Ich habe nämlich gerade begriffen, wieso Carter Addison mir bekannt vorkommt.

»Was? Warum?«

»Darum.« Ich strecke die Hand aus, damit sie mir die Autoschlüssel gibt. Und dann gehe ich nach draußen.

Ich sitze auf dem Fahrersitz, habe den iPod eingestöpselt und die Heizung an und versuche mich zwischen Tegan and Sara und den Fleet Foxes zu entscheiden. Dann geht die Beifahrertür auf und Nora schiebt sich rein.

»Also, was ist mit dir los?«, fragt sie.

»Nichts.«

»Kennst du den Typen?«

»Welchen Typen?«, frage ich.

»Mit dem Alice redet.«

»Nein.«

Nora sieht mich an. »Und warum bist du dann weggerannt, kaum dass du ihn gesehen hast?«

Ich lehne mich an die Kopfstütze und mache die Augen zu. »Ich kenne seinen Bruder.«

»Wer ist denn sein Bruder?«

»Du weißt doch, dieser Post auf creeksecrets …«, sage ich.

Nora reißt die Augen auf. »Der über …«

»Genau.«

»Warum sollte der denn so was schreiben?«

Ich zucke die Achseln. »Weil er auf Abby steht und weil er ein beschissener Idiot ist und weil er denkt, sie mag mich. Ich habe echt keine Ahnung. Es ist eine längere Geschichte.«

»Was für ein Arschloch«, sagt sie.

»Ja.« Ich sehe sie an. Nora flucht nie.

Ein lautes Klopfen schreckt mich auf, und als ich mich umdrehe, ist Alice’ angepisstes Gesicht an die Scheibe gepresst.

»Raus«, sagt sie. »Ich fahre.«

Ich setze mich nach hinten. Von mir aus.

»Also, was sollte der Scheiß bitte?«, fragt sie, und ihre Augen blitzen mich im Rückspiegel an, während sie ausparkt.

»Ich will nicht darüber sprechen.«

»Okay, aber es war ziemlich blöd, Carter erklären zu müssen, wieso mein Bruder und meine Schwester sich verpisst haben, kaum dass sie ihn gesehen haben.« Sie biegt auf die Roswell Road ein. »Sein Bruder war auch da, Bud. Der ist in deinem Jahrgang. Marty. Wirkt ganz nett.«

Ich sage nichts.

»Dabei wollte ich heute echt gern Waffeln essen«, grollt sie.

»Jetzt lass mal gut sein, Allie«, sagt Nora.

Der Satz bleibt in der Luft hängen. Noch etwas, was Nora nie tut: Alice widersprechen.

Wir fahren schweigend nach Hause.

»Simon, der Kühlschrank im Keller. Nicht später. Nicht in einer Minute. Jetzt«, sagt meine Mutter, »sonst wird die Party abgesagt.



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